Die Bedeutung von Bewegung und Spiel für die kindliche Entwicklung, für Gesundheit und Persönlichkeitsentfaltung ist in Fachkreisen unbestritten: Das Wahrnehmen des eigenen Körpers und eigener Persönlichkeitsmerkmale, das Wahrnehmen der sozialen und materialen Umwelt, das Erlernen von Handlungen sowie das Begreifen von Zusammenhängen ist immer mit Bewegung verbunden. Dabei erfahren Kinder all dies spielerisch, scheinbar ganz nebenbei, denn sie bringen einen natürlichen Bewegungsdrang mit. Kinder sind von sich aus neugierig und nutzen alle Gelegenheiten, ihre Bewegungsmöglichkeiten zu entfalten und die Welt über Bewegung zu entdecken. In einer "gesunden" Umwelt, in der genügend anregende Spielräume vorhanden sind, sowie ausreichend selbstinitiierte Bewegungsanlässe möglich sind, werden gesunde Kinder heranwachsen. Was aber, wenn dies nicht der Fall ist, wenn Bewegungsanlässe und Spielmöglichkeiten für Kinder eingeschränkt werden? Dann bleiben ihnen wichtige Entwicklungschancen verwehrt!

Immer wieder berichten Fachleute von negativen Auswirkungen mangelnder Bewegungsmöglichkeiten auf die körperliche, soziale und kognitive Entwicklung von Kindern. So sind beispielsweise laut der KIGGS-Studie 8,9% der Jungen und 9,3% der Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren bereits übergewichtig, davon 2,5% bzw. 3,3% sogar adipös. Die Studie verweist ebenso auf den drastischen Anstieg der Diagnose AD(H)S bei Kindern und Jugendliche um 42% im Zeitraum von 2006 bis 2011. Diese Situation ist nicht nur problematisch für Kinder im Vor- und Grundschulalter, sondern sie verweist auch auf eine sehr problematische Zukunft, denn Verhaltensprobleme im Kindesalter führen oft zu Verhaltensstörungen im Jugendalter, welche die Zukunftsaussichten der Jugendlichen im hohen Maße beeinträchtigen.

Als Begleiter von Kindern sind wir Erwachsenen in der Pflicht, die Rahmenbedingungen ihres Heranwachsens gesundheitsförderlich zu gestalten. In Lebenswelten, die zunehmend von Institutionalisierung, Mediatisierung und Verinselung geprägt sind und immer weniger Erfahrungen aus erster Hand zulassen, sind wir gefordert, Bewegung, Wahrnehmung und Spiel als Prinzipien der Entwicklungsbegleitung hoch zu halten und auch in der institutionellen Kindertagesbetreuung als Grundsatz zu verankern.

Mit der Profilierung als "Bewegungskita Rheinland-Pfalz" zeigen Sie, dass Sie das kindliche Bewegungsbedürfnis in angemessener Weise berücksichtigen und die Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und Bildung der Kinder auf Grundlage aktueller Erkenntnisse fördern und begleiten. Darüber hinaus hebt sich ihre Einrichtung mit einem besonderen Konzeot aus der Betreuungslandschaft hervor.